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Vier Männer mit Hüten und Mänteln in einem Auto ohne Dach, auf der Rückbank Miklas und Seipel. Hinter ihnen zwei stehende Männer im Gespräch. Der Hintergrund eine Felswand, teils mit kahlem Gebüsch bewachsen.
Foto: Gebrüder Schuhmann/ÖNB, Bildarchiv und Grafiksammlung

1922: Ignaz Seipel wird Bundeskanzler

Ein katholischer Priester prägt die Politik

Die Regierungen unter Johann Schober, die überwiegend aus Beamten und anderen Experten bestanden, waren wiederholt daran gescheitert, dass die Deutschnationalen sie im Parlament nicht mehr unterstützten. Am 31. Mai 1922 übernahm der Obmann der Christlichsozialen Partei das Amt des Bundeskanzlers: Der katholische Priester Ignaz Seipel brachte eine Koalition seiner Partei mit der Großdeutschen Volkspartei zustande. Diese Zusammenarbeit hatte es schon davor gegeben, aber die neue Regierung bestand aus Mitgliedern beider Parteien, also aus Politikern und nicht mehr überwiegend aus Parteilosen.

Der entscheidende Schritt zur Absicherung seiner Position gelang dem neuen Bundeskanzler auf der außenpolitischen Bühne: Im Oktober 1922 erreichte er nach mehreren Versuchen eine Finanzunterstützung für die Republik durch den Völkerbund, bekannt als „Genfer Protokolle“. Bedingung für den Kredit der Staatengemeinschaft war neben dem Verbot des „Anschlusses“ an Deutschland die Einsetzung eines Generalkommissärs des Völkerbunds – was Seipel viel Kritik einbrachte.

 

Innenpolitisch prägte Ignaz Seipel einen Kurs, der sich immer stärker gegen die Sozialdemokratie richtete und damit ein Klima des Misstrauens schürte. Umgekehrt benutzte auch diese zunehmend feindseligere Sprache, auch gegen Seipel direkt („Prälat ohne Milde“). Die ideologische Kluft wurde zunehmend tiefer und der verhängnisvolle Verlust des Vertrauens in die Demokratie mündete immer öfter in Gewalt als Mittel zur Verfolung politischer Ziele.

Jahr
1922
Autor*innen